Eine vertraute Umgebung ohne Anzeichen von Gefahr wirkt beruhigend, gibt das Gefühl der Geborgenheit und ist die Basis für entspanntes Sein. Kein Streß in Sicht. Ebenfalls wirkt auf uns beruhigend, wenn wir mit uns vertrauten Menschen zusammen kommen - wir haben es gern anderen zu vertrauen. Es würde unhöflich erscheinen einem Bekannten keinen Glauben schenken zu wollen. Diese Neigung ist manchmal stärker als der Verstand, wir verifizieren erstaunlich wenig von dem was uns vertraute Menschen sagen, es wird gewöhnlich als wahr angenommen, wenn nicht gerade zu stark von der eigener "Wahrheit" abweicht.
Bei einem Kind ist es verständlich, das Kind dupliziert ganz einfach alles - ein unbegrenztes Vertrauen in die Richtigkeit der Handlung der Mutter, später auch anderen Familienmitglieder gegenüber und letztendlich mehr oder weniger der ganzen Gesellschaft. Diese passive Rolle als Empfänger von Zuwendung und Wissen im Kindesalter ist nachvollziehbar, bei einem Erwachsenem aber nicht mehr sinnvoll.
Alles was ein Kind in den ersten Wochen, Monaten und Jahren seines Lebens erfahren hat, negativ und/oder positiv, bildet den Grad des Vertrauens in Aussagen anderer. Üblicherweise vertrauen wir weit mehr, als wir vermuten würden und es wird auch später nicht infrage gestellt, wäre aber sinnvoll, wenn man selbständig und bewusst denken möchte.
Die positive Seite des Vertrauens hat auch eine Kehrseite - macht abhängig von anderen, auch im Denken. Mit dieser Abhängigkeit ist kein bewusstes und selbständiges Denken möglich. Es geht hier nicht darum den Anderen nicht vertrauen zu wollen, nein, es geht um die eigene Selbständigkeit. So wie ein junger Volljähriger das Haus der Eltern verlässt um eigenständig das Leben zu meistern, müsste er auch die mentale Abhängigkeit von den Eltern und der ganzen Gesellschaft auflösen. Dies tuen die meisten aber nicht. Die den Kindern in der Schule aufgezwungene Passivität, auch im Bezug auf das Denken, wird damit fortgesetzt und dann erwartet ein bereits erwachsener Mensch, das jemand kommt und ihm alles sagt, was er benötigt um sein Leben problemlos zu bestreiten. Das wird in der Regel nicht kommen, eine passive Haltung im Bezug auf Wissen wird zu einem durchschnittlichem Umfang an Wissen führen. All das, was die anderen aus der Umgebung sagen, bildet nur das Durchschnittliche Wissen, mehr ist nicht machbar. Ob es überhaupt noch wahr ist, wäre die offene Frage, die ein selbständig denkender stellen müsste.
Selbständiges Denken verlangt eine aktive und gezielte Suche nach konkreten Informationen
Einige Menschen sind der Meinung "Je mehr ich weiss, desto besser", Herr Albert Einstein sagte einmal "Any fool can know. The point is to understand". Zusammenhangslose Informationen führen nicht zum Wissen, sie verursachen Verwirrung. Es wäre also kluger zu sagen: "Je mehr ich verstehe, desto besser". Erst wenn einzelne Informationen sinnvoll so verknüpft werden, dass ein widerspruchslose Ganze entsteht, beginnt Klarheit im Kopf. Viele Menschen haben keine Klarheit im Kopf, für mich ein Hinweis auf mögliche unwahre Informationen, die als wahr akzeptiert wurden, sie führen zwangsläufig zur Widersprüchen und Verwirrung, kein Verstehen.
Die Fähigkeit die Unwahrheiten zu erkennen plus selbständiges Denken plus aktives und gezieltes Suchen nach konkreten Informationen bilden die Basis um Überdurchschnittliches Wissen zu erlangen.
Wissen ist Macht, Durchschnittliches Wissen ist Ohnmacht.